Jesuiten 2013-2

in einer neuen, mit Kupferstichen aus der Werkstatt von Rubens illustrierten Ausgabe zugänglich ist (Wiesbaden 2006), beschreibt Ignatius seinen eigenen spirituellen Weg: von der Konversion auf dem Krankenbett über seine Pilgerreise nach Jerusalem und seine Studien in Salamanca und Paris bis zu den Anfängen in Rom und zur Abfassung der Satzungen der Societas Jesu (SJ). In der Erzählung wird deutlich, welche Bedeutung Ignatius dem einfachen Stil, der engagierten Seelsorge für Suchende, der Sorge um die Armen und den caritativen Werken zumaß mit dem Ziel, den Seelen zu helfen (iuvare animas). Eine entscheidende Szene in der religiösen Biographie waren seine Überlegungen auf dem Krankenbett, ob er eher einer weltlichen Ritterkarriere oder dem Leben der Heiligen folgen solle. „Was wäre, wenn ich täte, was der heilige Franziskus und was der heilige Dominikus getan haben?”, fragte er sich, und aus der Differenz der Gedanken entwickelte Ignatius die „Unterscheidung der Geister” nach dem Prinzip des Trostes, die den Kern der Geistlichen Übungen, der Exerzitien bildet. Der Bericht des Pilgers und die Erfahrungen der Exerzitien, die Hinwendung zu den Suchenden und die Hilfe für die Kranken und Bedürftigen prägen gewiss das geistliche Profil von Papst Franziskus, der das Emblem der Gesellschaft Jesu in sein Papstwappen übernommen hat. Seine Verbundenheit mit dem Orden kommt auch darin zum Ausdruck, dass er kurz nach seiner Wahl den jetzigen Generaloberen, Adolfo Nicolás SJ, zum Gespräch empfangen hat. Jesuitische Programmatik Bei den frühen Jesuiten des 16. Jahrhunderts haben sich drei typische pastorale Bereiche herausgebildet, die für den Or- 31 Jesuiten n Juni 2013 n Europa! Papst Franziskus empfängt Pater General Adolfo Nicolás ©SJ-Kurie, Rom

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