Jesuiten 2013-3

ze. Der Stuhl, auf dem Sie sitzen, erzählt von der Arbeit des Schreiners; die Blume am Fenster von der Vielfalt und Buntheit der Schöpfung. Mit „Herz“ meint Teilhard im Unterschied zu Balthasar zunächst nicht Christus selbst, sondern die geistige Dimension der Welt, in der man der Liebe Christi begegnen kann. Weil aber letztlich die lebendige Mitte des Lebens Jesu Christi auch das Ziel des Universums ist, können wir seiner „Energie Liebe“, in gewisser Weise sogar „ihm selbst“ in allen Dingen begegnen. So wie das Herz den menschlichen Blutkreislauf in Gang hält und zugleich der „Ort“ der Gefühle und Entscheidungen ist, so wirkt Gott in allen Dingen, indem er sie im Sein erhält und auf eine geistige Weise durch Christus zur Vollendung führt. „Ohne dass ich es recht analysiert habe, hat sich für mich im Herzen Jesu die Konjunktion des Göttlichen und des Kosmischen, des Geistes und der Materie vollzogen. Dort ist der gewaltige Zauber, der mich von Anfang an erobert hat.“ Das „Herz der Welt“ als Umschreibung der lebendigen, zerrissenen Mitte der Welt, als Bild für die Kreuzesliebe Jesu und als symbolischer Ausdruck mystischer Innigkeit mit Christus: Die „Herz-Worte“ sprengen unsere Denkkategorien, um mit Herz und Verstand neu zu verkünden, zu heilen und zu versöhnen. Christian Modemann SJ 9 MAGIS - Weltjugendtag 2011 © MAGIS Jesuiten n September 2013 n Ein Herz grösser als die Welt

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