Jesuiten 2013-3

21 Loos widerlegt. Schon 2001 wurden in der Schweizer Fondation Beyeler eindrucksvoll Zusammenhänge von Ornament und Abstrakter Kunst offengelegt: Im Anfang war das Ornament. Von der Arabeske zur abstrakten Linie der Moderne. In Ländern, in denen das islamische Bilderverbot gilt, hat sich ohnehin die ornamentale Kunst viel weiter entwickelt und ist von dort zu uns gekommen. Also kein Kitsch! Muss es aber ein Tattoo sein? Einmal gestochen, gehört es wie eine zweite Haut zum Körper. Man kann es wieder entfernen, aber das ist nicht im Sinne des Erfinders. Wer sich tätowieren lässt, der wird sich gut überlegen müssen, warum er es tut. In Deutschland ist angeblich bereits jeder Zehnte tätowiert. Vor allem bis zum Alter von 25 sei der Individualisierungsdruck besonders hoch. Der Psychologe Dirk Hofmeister nennt drei Gründe für ein Tattoo: Verschönerung des Körpers (Mode), Markierung eines wichtigen Lebensabschnitts, Kennzeichnung als Mitglied einer sinngebenden Gruppe. Manchmal steckt mehr dahinter, weil das Gespür für das jeweilige Symbol noch da ist. Doch wer sich spontan zum Tattoo entschließt, um aufzufallen, sollte sich besser an den Rat von TV-Star Ozzy Osbourne halten: „Leute, wenn ihr auffallen wollt, dann lasst euch NICHT tätowieren.“ Georg Maria Roers SJ Jesus-Tattoo

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