Jesuiten 2014-1

23 munikation heraustritt, wird die innere besser, lebendiger, fließender. Die Beziehung zu Gott und den Menschen wird neu möglich. Unklarheiten, Unordnung und Überlagerungen durch Nebensächlichkeiten werden geringer. Der Alltag mit seinen Aufgaben und das Denken werden konzentrierter und effektiver. Folgende Übung des Anfangens und Aufhörens möchte ich dazu vorschlagen: 1. Versuchen Sie einmal eine Zeit für sich und eine persönliche Besinnung sehr exakt festzulegen, auch wenn es nur fünf Minuten sind. Gehen Sie bewusst und entschieden in diese Zeit hinein. Ein eigener Ritus kann helfen, diesen Moment zu gestalten. 2. Versuchen Sie die Übung mehrmals in der Woche einzurichten. Entscheiden Sie sich für einen bestimmten Tag. Bekannte Formen sind eine Auszeit oder ein sogenannter „Wüstentag“. 3. Genau wie den Anfangspunkt gestalten Sie deutlich und bewusst den Endpunkt, das Herausgehen aus einer Übung oder Tätigkeit. Zum Schluss: Vergessen Sie dabei nicht ihren Humor, sonst führt es zu einer neuen Sklaverei. Ein alter Mann, der an „Exerzitien im Alltag“ teilnahm, erzählte mir, er habe alles vorbereitet gehabt für seine Übung; das Telefon war abgestellt, die Haustürklingel ebenso, er hatte sogar seinen Nachbarn informiert, aber eines hatte er vergessen: seine Katze – und die wollte nun nicht gerade eine stille Zeit haben wie ihr Herr. Christoph Kentrup SJ Foto: Weigand

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