Jesuiten 2014-2

nachdem sie entfernt sind, den göttlichen Willen in der Einstellung des eigenen Lebens zum Heil der Seele zu suchen und zu finden. Meditieren Du sollst meditieren, d.h. nicht allein im Herzen, sondern auch äußerlich die mündliche Rede und die Worte im Buch nach dem Buchstaben immer treiben und reiben, lesen und wieder lesen mit fleißigem Aufmerken und Nachdenken, was der heilige Geist damit meint. Und hüte dich, dass du nicht überdrüssig wirst …, denn da wird nimmermehr ein besonderer Theologe draus. Kniend oder sitzend, … und wie ihn mehr Andacht begleitet, dabei die Augen geschlossen oder auf eine Stelle fixiert haltend, ohne mit ihnen hin- und herzugehen, soll er sagen: „Vater“. Und er verweile bei der Erwägung dieses Wortes soviel Zeit, als er Bedeutungen, Vergleiche, Geschmack und Tröstung in zu diesem Wort gehörigen Erwägungen findet. Und in der gleichen Weise mache er es bei jedem Wort des Vaterunsers oder eines beliebigen anderen Gebets, das er in dieser Weise beten will. Kirchlicher Gehorsam Es ist ernstlich befohlen, dass sich in der Kirche niemand unterstehe, etwas … aus seinem eigenen Verstand oder auf eines Menschen Rat und Gutdünken vorzuschreiben oder zu tun. Sondern wer da etwas lehren oder tun will, der rede und tue es so, dass er zuvor gewiss sei, dass das, was er redet und tut, wahrhaftig Gottes Wort und Werk sei, von ihm befohlen. Wir müssen immer festhalten, um in allem das Rechte zu treffen: Von dem Weißen, das ich sehe, glauben, dass es schwarz ist, wenn die hierarchische Kirche es so bestimmt, indem wir glauben, dass zwischen Christus unserem Herrn, dem Bräutigam, und der Kirche, seiner Braut, der gleiche Geist ist, der uns leitet und lenkt zum Heil unserer Seelen. Zusammengestellt von Bernhard Knorn SJ 9 Jesuiten n Juni 2014 n Ignatius und Luther

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