Jesuiten 2014-2

zukommen, bei den Evangelischen eine gewisse Verunsicherung angesichts der Überzahl an Katholiken. Doch diese anfänglichen Irritationen legen sich während der Schulzeit recht schnell und spielen bald keine Rolle mehr. Wir versuchen zu einem anregenden Miteinander, einem gegenseitigen Lernen zu kommen. Da können auch unterschiedliche Denkweisen ans Tageslicht treten. Als wir einmal im Fachbereich über einen Text für die Homepage diskutierten, brachte ich die Formulierung ein, „im Zentrum des Religionsunterrichts steht die Botschaft vom Gekreuzigten“, eine Aussage, die für mich als Protestanten ganz selbstverständlich ist. Doch wie war ich überrascht, als die katholischen Kolleginnen und Kollegen dem heftig widersprachen und äußerten, es müsse doch heißen, „im Zentrum steht die Botschaft vom Auferstandenen“! Solche Diskussionen befruchten das Miteinander ungemein. Spreche ich mit Eltern am Tag der offenen Tür, an den Elternsprechtagen oder zu anderen Gelegenheiten über die ökumenische Situation an unserer Schule, so höre ich, dass sie den Weg, den das Kolleg hier einschlägt, kaum glauben mögen angesichts der Stagnation, die sonst im ökumenischen Dialog herrscht. Michael Ehrmann 21 Jesuiten n Juni 2014 n Ignatius und Luther in Motiv zum Themenjahr „Reformation und Politik“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) © ekd.de / Basti Arlt Luther-Statuen vor dem Reichstag in Berlin

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