Jesuiten 2014-2

23 setzten, Kunden oder meine eigene sind nicht mehr das Wichtigste. Meine Arbeit soll für Gott und den Nächsten da sein, zum Dienst für Gott. Das altertümlich fremd klingende Wort „Lobpreis“ lässt ahnen, dass es um eine andere Melodie, nämlich das Danken, das Loben, das Preisen Gottes, geht, wie es in dem Lied „Alles meinem Gott zu Ehren“ anklingt. Nicht ein – noch göttlich verstärkter – Pflichtenkatalog oder eine Checkliste für mein Tagesprogramm stehen im Vordergrund, sondern Gottes Ehre. Das weitet nicht nur das Herz. Sie werden selbst Ihre Erfahrungen machen, wenn Sie einmal so in den Tag oder an die Arbeit gehen. Der geistliche Autor Henri Caffarel spricht vom „Autopilot“, der mit diesem Gebet „eingeschaltet“ wird, vieles bekommt dann wie von selbst eine Richtung. Oder vielleicht ist es, wie wenn Sie Ihr Navi auf „Zuhause“ einschalten. Eine moderne Übersetzung dieses Gebetes lautet: Guter Gott, ich möchte jetzt ganz bei dir sein: mit meinem Leib, mit meinem Geist, mit der Kraft und Liebe meines Herzens. Und ich bitte dich um die Gnade, dass alle meine Absichten, meine Handlungen und mein ganzes Dasein rein auf dich hin ausgerichtet seien. Amen. Konkrete Vorschläge: • Womit fange ich den Tag an und womit schließe ich? • Welches Zeichen in meiner Wohnung kann mir eine Ausrichtung geben? • Jede Wohnung hat eine eigene „Erinnerungs-Ecke“. Wovon erzählt sie und woran erinnert sie mich? • Welchen Ausdruck findet ein „Lobpreis Gottes“ in meinem Alltag? • Wie könnte mein eigenes „Ausrichtungs-Gebet“ lauten? Christoph Kentrup SJ Foto: suze/photocase.com

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