Jesuiten 2014-3

23 aus einem Imperativ. Darum macht es auch Sinn, immer wieder eine Betrachtung zu machen, die die „Blick-Richtung” Gottes meint, die zu einem „An-sehen” führt. Es bedeutet auch ein Erforschen des Innern. Franz und Ignatius sind einander verwandt, denn sie gingen durch die gleiche Seh-Schule Gottes. Noch zwei Worte sollen zum Schluss angeführt werden, die uns das fremde Wort „Großmut“ erschließen können. Meister Eckhart (1226-1328) sagt: „Darauf setze all dein Bemühen, dass dir Gott groß werde.“ Der Prediger J. Bossuet (1627-1704) ergänzt: „Die Menschen sind in Verlegenheit, wenn man Großes von ihnen verlangt, weil sie klein sind. Gott findet es unziemlich, wenn man etwas Kleines von ihm erbittet, weil er groß ist.“ Einen konkrete Übung können wir von Papst Johannes XXIII. übernehmen: Er beginnt sein geistliches Tagebuch mit der „Rückschau auf die großen Gnadenerweise, die dem zuteil wurden, der sich selber für gering achtet.“ Vielleicht halten Sie selbst einmal eine solche Rückschau und können Großes in Ihrem Leben entdecken. Dann wird der eigene Sinn und das Herz auch weit. Christoph Kentrup SJ © Stefan Weigand

RkJQdWJsaXNoZXIy MjIwOTIwOQ==