Jesuiten 2014-4

und wurde zum geistlichen Begleiter und Moderator in vielen Veränderungsprozessen. Nach seiner Priesterweihe 1975 leitete er über 20 Jahre die Jugendarbeit in Frankfurt, Berlin und Köln. Anschließend war er ein gefragter Berater beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg. Schließlich wurde ihm 2003 das Amt des Provinzökonoms in München übertragen. Mit der Diagnose Blasenkrebs erlebte Lutz 2008 einen letzten radikalen Umbruch, den er mutig und gefasst bis zu seinem Tod am 5. November 2013 auf sich nahm. Seine Authentizität machte vielen Menschen Mut. Der gebürtige Schweizer Franz Keller (* 19.08.1925) verbrachte seine Kindheit und Jugend am Züricher See. Er lernte Hochbauzeichner und absolvierte das Technikum. Im Mai 1950 trat er als Bruder in den Jesuitenorden ein und war ab 1952 am Kolleg in Feldkirch für den Gebäudeausbau und -erhalt zuständig. 1978 zog er nach Berlin-Kreuzberg, wo er zusammen mit zwei Mitbrüdern ein Leben in der Solidarität mit den Armen begann. Er arbeitete zunächst in der Elektroindustrie, später auf dem Bau. In der ständig wachsenden Haus-Gemeinschaft für Flüchtlinge war Franz ein ruhender Pol, der Frieden ausstrahlte. Dazu gehörte auch sein Mitbeten bei Mahnwachen und beim Interreligiösen Gebet. Am 9. Januar 2014 starb er im Beisein derer, denen er zur Heimat geworden war. P. Bernhard Kilian (* 14. August 1936) trat nach dem Abitur 1957 ins Noviziat in Eringerfeld ein und wurde 1967 zum Priester geweiht. Zusätzlich zur Theologie absolvierte er ein Diplom für Familien-, Ehe- und Lebensberatung in Berlin. Bernhard Kilian war mit Leib und Seele Seelsorger. Im „Haus der Begegnung“ und im „Haus der Volksarbeit“, bei der Telefonseelsorge, beim Familienbildungswerk und bei der Behinderten Selbsthilfe war er ein beharrlicher Kämpfer für die belasteten Menschen im Raum Frankfurt. Durch einen Schlaganfall erlitt er 1993 eine rechtseitige Lähmung an Arm, Hand und Bein. Auch als Versehrter blieb er weiterhin Seelsorger bei Aids-Kranken und im NordwestKrankenhaus in Frankfurt. 2012 zog er in die „Seniorenkommunität“ in Köln und starb am 29. Oktober 2013. P. Gerrit König (* 19. September 1922) machte 1940 sein Abitur im Kloster Ettal. Als Soldat wurde er 1944 schwer verwundet. Nach dem Krieg studierte er in Freising und Sankt Georgen und wechselte schließlich nach Thüringen (DDR), wo er 1952 zum Priester der Diözese Osnabrück geweiht wurde. 1957 trat er in den Orden ein und wurde Studentenseelsorger in Rostock, später Leiter des Exerzitienhauses in Parchim und Akademikerseelsorger. 1981 übernahm er das Amt des Regionalsuperiors der DDR und war 1983 Teilnehmer an der 33. Generalkongregation in Rom. Gerrit König war ein wacher und mutiger Geist. Den Mitbrüdern war er durch sein Gebet und seine große Dankbarkeit ein lebendiges Zeugnis für das Ordensleben. Nach längerem Leiden legte er sein Leben am 29. Oktober 2013 in die Hand seines Herrn zurück. 31 Jesuiten n November 2014 n Jesuit sein heute? Gerade heute!

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