Jesuiten 2015-1

seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala“ (Joh 19,25). Es sind Frauen, die Jesus schätzten und liebten. Wahrscheinlich weinten sie um ihn (vgl. Lk 23,27). Beim Kreuz Jesu stand aber auch der Jünger, den er liebte (Joh 19,26). Inmitten der Kälte des Hasses und der Gewalt leuchtet ein Funke der menschlichen Wärme auf, ein Funke des Trostes und der liebenden Anteilnahme. Langes Leben und zahlreiche Nachkommenschaft sind Zeichen für ein von Gott gesegnetes Leben und Voraussetzungen für einen guten Tod. Jesus hingegen stirbt jung und kinderlos, vom Volk verachtet, scheinbar als ein von Gott Verfluchter. Doch im Glauben erkennen wir: Der Tod Jesu sprengt alles, was vorher galt. Der Tod Jesu ist nicht das Ende seines Lebens, sondern ein Durchgang zu einem neuen, bis dahin unvorstellbaren Leben. Als erster verwirklicht er, was er allen verheißen hat: „in Ewigkeit leben“ (Joh 6,51). Jetzt ist alles anders: Ein erfülltes Leben ist nicht mehr Voraussetzung für einen guten Tod, sondern umgekehrt der Tod Jesu ermöglicht erst das wahre „Leben in Fülle“ (Joh 10,10). Und auch die Zahl der Nachkommenschaft ist nun nicht mehr entscheidend. Denn Jesus hat allen Menschen den Zugang zu diesem neuen, erfüllten und ewigen Leben eröffnet. Mauritius Honegger OSB 21 Jesuiten n März 2015 n Vom guten Tod © SJ-Bild/Franke

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