Jesuiten 2015-3

Gott weiß es doch: Fürbitte halten „Dies glaub ich und so leb ich…“ Nach dem Credo-Lied hält die Gemeinde Fürbitte. Innerlich geschieht jetzt eine Wende in der Messe, in dieser Dramaturgie einer umfassenden Wandlung. Diese Dynamik wurde lange vorher angestoßen, mit den Lesungen. Sie gilt es zu nutzen. Große Einleitungen, epische Anreden halten nur auf. Wir sollten nicht „plappern wie die Heiden“ (Mt 6,7). Gott selbst sagt über Sein Wort: „Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe“ (Jes 55,11). Fürbitte ist Antwort der Gemeinde auf Sein Wort. Fürbitten sind also aktuell. Wir bringen alles, was uns jetzt bewegt, vor Gott. Und sinnen nach, was wir jetzt bewegen können, für alle, die uns verbunden sind, im Maß unserer Möglichkeiten. Wir vereinen uns mit dem fürbittenden Christus. Fürbitte ist in der Spannung gehalten, als ob alles von uns abhinge und nichts von Ihm, und nichts von uns, aber alles nur von Ihm, der doch alles weiß. Wörter können schnell hohl werden, unterschwellig belehren, anderen, sogar Gott, vorschreiben, was zu tun ist. Gott weiß, was das Beste ist – gerade, wenn wir nicht weiter wissen und an Grenzen stoßen. Gerade wenn unser Beten scheinbar ungehört bleibt. Fürbitte wird hohe Schule des Gebetes, wenn immer weniger Wörter unser Verstummen vor Gott bringen. Fürbitte ändert nicht Gott. Sie verwandelt die Gemeinde, die in ihren Anliegen die Fürbitten hält. Herr! Dein Wort will kommen. Hilf uns zum rechten Wort für andere, zur mutigen Tat. Christus, höre uns. Dein Reich will kommen. Bewahre unsere Hoffnung, was auch geschieht. Christus, höre uns. Deine Fülle will kommen. Öffne uns für das Heil, das uns begegnet, Tag für Tag. Christus, höre uns. Wir danken dir, Herr, jetzt und bis in unsere Ewigkeit. Amen. Heinz Greuling 12 Schwerpunkt Jesuiten n September 2015 n Messe feiern © SJ-Bild/Ender Betende Frauen in einer Kirche der Jesuiten auf Java/Indonesien

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