Jesuiten 2015-3

lichkeit, Heiligkeit, Freiheit und Liebe wirklich ohne Abstrich bei uns selbst in der Kreatürlichkeit unserer Existenz ankommen kann. Ich meine, dass es einem christlichen Theologen nicht verboten sei, das Thema der Sündigkeit des Menschen und der Vergebung der Schuld aus reiner Gnade gegenüber dem Thema der radikalen Selbstmitteilung Gottes in einem gewissen Sinn etwas sekundärer zu empfinden.“ Auf unseren Punkt gebracht heißt das: Das Thema Sühne, Schuld, Kreuz ist nicht das Zentrum. Zentraler ist das Thema der Selbstmitteilung Gottes, ist unser Hineingenommensein ins Leben des dreieinigen Gottes. Das zeigen wir mit dem Kreuzzeichen. Es ist Vorzeichen und Klammer für die ganze eucharistische Feier. Symbole sind mehrdeutige, verdichtete Zeichen. Indem wir uns bekreuzigen, erinnern wir natürlich auch an das Kreuz unseres Herrn und seine Hingabe bis in den Tod. Wir deuten auch unser Menschsein. Die Kreuzesform ist dem Körper mit Wirbelsäule und Schultergürtel eingezeichnet und sagt uns: Aufrechte und beziehungsfähige Menschen sollen wir sein. Kreuz und Auferstehung, Grundgeheimnis unseres Glaubens und Grundgestalt wahren Menschseins. Karl Kern SJ 3 Jesuiten n September 2015 n Messe feiern © KNA-Bild/Opitz Kinder üben gemeinsam mit der Katechetin das Kreuzzeichen

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