Jesuiten 2015-4

In solchen Momenten können wir sagen: „Wir sind einfach da.“ Da jeder Mensch irgendwie anders ist und die Welt anders wahrnimmt als ein anderer, gibt es für jeden auch andere Momente, die hängen bleiben, und andere Momente, die einem wichtig sind. Für den einen ist es die tiefe Meditation, Tanz und ein langer Lauf. Eine andere Person verspürt vielleicht ein besonderes Gefühl, wenn sie sich der gewünschten Musik hingeben und einfach nur hinhören kann. Für jeden etwas Anderes. Ich denke, dass diese Momente etwas Göttliches haben. Die Momente, in denen wir einfach das tun, was wir tun, um der Sache willen und nicht, um etwas damit zu erreichen. Nicht als einen Zwischenschritt irgendwo hin, sondern als einen Weg, den man geht, um auf dem Weg zu sein, und nicht, um ein Ziel zu erreichen. In jenen Momenten sind wir einfach wir selbst und erleben damit auch eine tiefe Verbindung zu uns. In den Momenten in denen wir uns selber vergessen, da erleben wir etwas sehr Besonderes. Vielleicht etwas Göttliches. Martin Brüschke, 20 Jahre Gebet für Flüchtlinge Lieber Gott, wir bitten für alle Flüchtlinge, die den weiten und gefährlichen Weg auf sich nehmen – Alte, Junge, Eltern und Kinder. Die Leute, die in Ungarn sind und sich denken: bald haben wir es geschafft. Die den gefährlichen Weg über den Ozean auf sich nehmen und für eine sichere Heimat ihr Leben riskieren. Der tote Junge vor Griechenland ist nur einer von vielen Tausenden, die ihr Leben verloren haben. Die auf überfüllten Booten von Schleppern verharren und sich denken: warum machen wir das? Die meisten Kinder sind geschockt und traumatisiert. Diese Leute sind stark und riskieren so viel. Die Politiker sagen, dass Flüchtlinge auch nur Menschen sind, die ein Recht auf die gleichen Sachen haben, die wir auch haben. So viele, die sich für die Leute einsetzen, applaudieren, wenn die Flüchtlinge am Bahnhof ankommen, und sich freuen, dass sie es geschafft haben. Die Leute, die viele Klamotten gespendet haben und die den Flüchtlingen Mut machen. Dass der Krieg in ihren Ländern bald zu Ende ist. Auch wenn die meisten hier bleiben, da ihr Zuhause komplett zerstört ist, wird unsere Gemeinschaft bestehen bleiben – zusammen mit den Flüchtlingen. Amen Sören Kröger, 12 Jahre 5 Jesuiten n November 2015 n Junger Glaube

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