Jesuiten 2016-2

Predigen für Kinder „Stellt Euch einmal vor …“ – so beginne ich meine Predigt in den Schulgottesdiensten vor Kindern und Jugendlichen. Sie sind aufgeweckt, interessiert, voller Erwartungen an die Schule und an das Leben, geprägt durch die neuen Medien und die Welt der Bilder. Sie bringen ihre Vorstellungskraft mit in den Gottesdienst, den wertvollen Raum des inneren Selbst, mit all seinen Gefühlen, Hoffnungen, Träumen und Ängsten. Nicht selten ist er von trivialen Bildern wie vollgestellt, fixiert auf die schnellen Abwechslungen und knalligen Farben der Unterhaltungsindustrie. Doch es ist auch der Raum, in dem sie die eigene Freiheit, die Größe des Menschen und Heilung erfahren können. Die ersten Jesuiten predigten auf den Plätzen von Vicenza, indem sie mit dem Birett winkten und die Leute riefen. Sie hatten Erfolg, denn ihre Methode war denkbar einfach, erwachsen aus dem Geist der Exerzitien des heiligen Ignatius: Sie halfen den Menschen dazu, die eigene Phantasie und Vorstellungskraft zu benutzen, weil sie erfahren hatten, dass die Bilder, die uns innerlich prägen und leben lassen, entweder zur Entfremdung im Glauben führen oder in uns heilsam wirken und neue Möglichkeiten eröffnen können. 16 SCHWERPUNKT JESUITEN n JUNI 2016 n PREDIGEN Die Gleichnisse Jesu haben als frohe Botschaft auch für Kinder und Jugendliche ihre Kraft.

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