Jesuiten 2016-3

dig und beharrlich in der Sache bleiben. Das geht nur, indem es Verbündete gibt, mit denen gemeinsam nach Wegen der Veränderung und Aufarbeitung gesucht werden kann. Und – es geht nur in dem tiefen Bewusstsein, dass ich mich hier in den Dienst der Geringsten stelle, dass es mein Auftrag, vielleicht auch meine Berufung ist, an der wundesten Stelle der Kirche meinen Dienst zu tun. Auch wenn die gegenwärtige Gewaltspirale mich manchmal im eigenen Glaubensvollzug innerlich verstummen lässt. Fakt ist, ich setze mich für grundlegende Menschenrechte ein, nämlich die Würde und den Schutz der sexuellen Selbstbestimmung von Schutzbefohlenen. Nicht mehr und nicht weniger. Vielleicht muss ich mir eingestehen, dass dies auch Feinde macht. Mary Hallay-Witte Präventionsbeauftragte im Erzbistum Hamburg 21 JESUITEN n SEPTEMBER 2016 n MEIN FEIND Warum es Institutionen so schwer fällt, mit sexuellem Missbrauch umzugehen. In: Schweigebruch, hg. von M. Hallay-Witte und B. Janssen, Freiburg 2016, S. 136 ff. © Sankt-Ansgar-Schule / Kamphues

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