Jesuiten 2016-4

Mal sieben Körbe voll. Ob Jesus dann wirklich seine Schultern hob, die Hände ausstreckte, als ob er sagen wollte: „Na also, wo ist das Problem?!“, steht nicht im Text. Ich aber sehe ihn so vor seinen Jüngern stehen, wenn er die ganze Diskussion abschließt mit: „Versteht ihr immer noch nicht …“ (vgl. Mk 8,17-21). Jesus mir so auszumalen, ist spirituell heilsam für mich. Für den Blick der Jünger müsste ich nur in den Spiegel schauen. Das braucht’s aber in aller Regel nicht, ich weiß ja, wie ich schaue, wenn ich zugeben muss: „Ja, ja, ist gut, ich hab’s verstanden.“ Solidarisch leben, genügsam, nicht so ängstlich, sondern zuversichtlich sein. Das ist die Übungslinie, der ich folge. Es hilft mir, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Das ist keine große Sache. Ich notiere jeden Tag ein bis drei Dinge, Erlebnisse, Erkenntnisse, für die ich dankbar bin. Für mich ist Dankbarkeit der Königsweg, um mich dem „Basta“ des Hingabe-Gebets anzunähern. Das von meiner Freundin Maria nehme ich auch mit. Es hilft mir, meinen Übungsweg hin und wieder wohltuend abzukürzen. Bernhard Heindl SJ 3 JESUITEN n DEZEMBER 2016 n GENUG ©fotolia/tibanna79

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