Jesuiten 2017-1

de oder Unzulänglichkeit wählen, in der er sich Besserung vornehmen möchte. Und dann die App, die Anwendung: Mittags kurz innehalten und auf die obere g-Linie so viele Punkte setzen, wie man vom Aufstehen bis zum Mittag der Unzulänglichkeit erlegen ist. Am Abend das Ganze auf der unteren g-Linie wiederholen und so erhält man einen Wochenüberblick, ob man seiner Absichtserklärung näher gekommen ist. Je weniger Punkte auf den Linien sitzen, um so besser! Für Ignatius ist das eine App, die man länger gebrauchen und wochenweise vergleichen sollte. Er weiß, es ist gar nicht so leicht, punktfreie Linien zu sammeln. Die Fastenzeit wäre z.B. eine gute, weil überschaubare Wochenfolge. Und: Man kann sofort damit beginnen, weil ein Blatt, einen Stift und eine Unzulänglichkeit findet man. Verbindlichkeit. Es braucht eine Absichtserklärung und eine App, die mir bei der Problemlösung hilft. Weil Verbindlichkeit „ein Band zwischen Menschen knüpft“ (Probst), gemeinschaftsstiftend ist, sollte sie unbedingt wieder mehr in Mode kommen. Ich fang mal bei mir selbst an und übe mich mit der Hilfe des heiligen Ignatius in Selbstverbindlichkeit. Das Prinzip Hoffnung lasse ich mir hier nicht nehmen: Wer mit sich selbst verbindlich sein will, will das auch mit anderen. Bernhard Heindl SJ © Stefan Weigand

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