Jesuiten 2018-1

nicht allein mit der Vernunft erfassen und es birgt ein Risiko in sich. Ich weiß nicht, was geschehen wird. Wer auf die Liebe in seiner Wahl setzt, der fühlt sich zwar gut, aber er setzt zugleich auf die begründete Hoffnung, dass auch in schwierigen Zeiten die Entscheidung Bestand hat. In einer Partnerschaft liegt der Verweis auf die Liebe nahe, ich erlebe wie es der oder dem anderen geht und ich versuche sie oder ihn zu verstehen, darauf zu reagieren, durch mein Nachfragen oder Schweigen, mein ganzes Verhalten. Manchmal habe ich ein gutes Feingefühl schon entwickelt, aber ich muss immer wieder dazulernen. Ignatius wendet dies auf unsere Beziehung mit Gott an, was er in unterschiedlichen Bildern und Situationen verdeutlicht. Das von ihm bevorzugte Wort ist verspüren (sentir), was ein körperliches Empfinden und eine Wahrnehmung sein kann. So kann ich herausfinden, was mich in meinem Leben weiterführt, wo ich wachsen und mich entwickeln kann. Ignatius schloss seine Briefe mit diesem Wunsch, dass Gott uns die „Gnade gebe, damit wir seinen heiligsten Willen verspüren und ihn vollständig erfüllen.“ Jörg Nies SJ 21 JESUITEN n MÄRZ 2018 n KÖRPER © Jala/photocase.com

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