Jesuiten 2018-3

ren, hilft, was Ignatius schon im Exerzitienbuch unter der Nr. 22 schrieb: „… (es) ist vorauszusetzen, dass jeder gute Christ bereitwilliger sein muss, die Aussage des Nächsten zu retten, als sie zu verurteilen; und wenn er sie nicht retten kann, erkundige er sich, wie jener sie versteht…“ Retten statt verurteilen. Eine wahre Maxime der Kommunikation. Nicht zuletzt gilt gerade dieser Ausspruch auch für meine Ausbildung und Arbeit am Institut für Psychologie der Gregoriana in Rom. Auch sie ist ein internationales Ausbildungsinstitut – offen für alle, vor allen Dingen für diejenigen, die später einmal im Bereich Ordens- oder Priesterausbildung, Formation oder Grenzfragen der Spiritualität und Psychologie tätig sein werden. Ganz bewusst will dieses Institut ein weltweites sein, so dass darauf geschaut wird, dass die jeweils 16 jährlich neu aufgenommenen Kandidaten nicht nur intellektuell und menschlich geeignet erscheinen, sondern eben auch jeder Jahrgang ein internationaler ist – und es keine allzu großen kontinentalen Schieflagen gibt. Völlig verschiedene kulturelle und auch spirituelle Traditionen und Lebenserfahrungen kulminieren hier. Ein spannendes Arbeitsfeld, wenn man daran interessiert ist, zu sehen, wie die Botschaft Jesu über Länder- und Kulturgrenzen hinweg wirksam sein kann – ohne dass jede individuelle Tradition nivelliert werden muss. Für diese mich wirklich prägende Erfahrung bin ich sehr dankbar. Marco Hubrig SJ 9 JESUITEN n SEPTEMBER 2018 n DIE WELT – UNSER HAUS © Margie/photocase.com

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