Jesuiten 2018-3

wert: Zum Erhalt einer Freundschaft sei es nötig, dass sich die Freunde von Zeit zu Zeit sehen. Also: richtig sehen, von Aug zu Aug, leibhaftig. Damit die Geborgenheit von einer freundschaftlichen Verbundenheit erfahren werden kann, braucht es solche nahen und zweckfreien Kontakte. Aber dieses Gesetz spricht auch da mit, wo es um religiöse Beheimatung geht. Worin immer diese besteht, sei es in Orten, die eine übernatürliche Kraft ausstrahlen, seien es Kirchen mit ihrer Aura, oder nicht zuletzt Menschen, die etwas von dem Licht und der Liebe Gottes widerspiegeln. Sie mögen für uns Gefühle des Zuhause-seins wecken, sind Halt und Ermutigung. Damit es so bleibt, müssen wir Kontakte pflegen, immer wieder an die entsprechenden Orte zurückgehen. Kirchen, die uns lieb geworden sind, werden es bleiben, wenn wir sie immer wieder besuchen, zu stillem Gebet, oder noch besser, zu Gottesdiensten, wo wir „mitten in der feiernden Gemeinde“ mitbeten und mitsingen, wo uns – welche Gnade! – Jesus entgegenkommt, der nichts hat, worauf er sein Haupt legt (Mt 8,20) und doch von sich sagt, „er sei nie allein“ (Joh 8,29). Hans Schaller SJ ©deyangeorgiev/photocase.com

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