Jesuiten 2018-4

Lass dich nicht entmutigen! Wie Peter Faber hatte auch ich als Kind den Job des Ziegenhirten in meinem Heimatort für einen Sommer erhalten. Wohl das machte mir den Heiligen auf Anhieb sympathisch. Michel de Certeau, Fabers Landsmann und Jesuit, schenkte mir 1962 am Ende einer Begegnung „seinen“ Steckbrief des Heiligen; ich begann, ihn im Verlauf der Inkulturation in den Jesuitenorden kennen und schätzen zu lernen. Als Mitglied der „Gruppe für Ignatianische Spiritualität“ fand ich Zeit und Ermutigung, mich mit den Anfängen des Jesuitenordens zu beschäftigen. Da begegnete ich Peter Faber als einem, der die „Freunde im Herrn“ – so nannte sich die Gruppe um Ignatius von Loyola – stärker prägte, als es gewöhnlich angenommen wurde. 1996 konnte ich viele Mitbrüder, Freundinnen und Freunde der ignatianischen Familie gewinnen, den Heiligen 450 Jahre nach seinem Tod mit Anzeigen in Kirchenzeitungen und in der Alten Kapelle in Regensburg zu feiern. Dort hatte er am 9. Juli 1541 sein Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam der Kirche in der neu gegründeten Gesellschaft Jesu gewidmet. Erst 2013 ging der Wunsch des Hl. Franz von Sales an die Jesuiten in Erfüllung, sie sollten seinen Landsmann, dem er sehr verbunden war, doch nicht im Schatten des Hl. Franz Xaver stehen lassen. Gewiss hat er, der den gealterten Petrus Canisius in Fribourg/Schweiz als geistlichen Begleiter besuchte, Bemerkenswertes über Peter Faber gehört, hatte doch dieser Petrus Canisius 1543 in die Gesellschaft Jesu aufgenommen. In den Augen des Canisius war Peter Faber „einer, der im Gebet bei Gott und seinen Heiligen war und überaus gewinnend mit Menschen umging“. In Peter Faber ist mir einer begegnet, der dem Wirken des Geistes, den der erhöhte Herr vom Vater sendet, in allen Ereignissen seines Lebens auf der Spur ist und sich vom Glauben an den Vollender-Geist im Sinne des Apostolischen Glaubensbekenntnisses leiten lässt. Was damit gemeint ist, soll ein Eintrag seines Geistlichen Tagebuches (Nr. 158) verdeutlichen: „Lass dich nie auf den Aber-Geist ein, nach dem alles ein böses Ende nimmt, alles sich von der dunklen Seite zeigt … Sieh lieber zu, dass du Werkzeug des guten Geistes wirst: Er zeigt dir den Stand, auch den Gang der Dinge, wie er sie wünscht und wie er sie mit deiner Hilfe auf den Weg zu bringen bereit ist.“ Andreas Falkner SJ 11 JESUITEN n DEZEMBER 2018 n DAS CHARISMA DES PETER FABER Sieh zu, dass du Werkzeug des guten Geistes wirst

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