Jesuiten 2018-4

und blinde Flecken entdecken, die uns daran hindern, andere zu verstehen. Wir konnten aber auch immer wieder staunen aufgrund der Vielfalt und des Reichtums, den andere Kulturen und jede einzelne Person einbringt. Natürlich gab es immer wieder Dinge an unserem Studium zu kritisieren und nicht selten hat uns die Diskussion über unbefriedigende Lehrveranstaltungen als Gruppe zusammengebracht. Unser Direktor begegnete der Kritik dann mit einer Aussage, die bald zu einer stehenden Wendung wurde: „Das Studium ist nicht perfekt, aber es ist ausreichend gut.“ Diese Formulierung lehnt sich an die eines Psychoanalytikers an, der damit das Verhältnis der Kind-Mutter-Beziehung beschrieb. Eine „ausreichend gute Mutter“ ermöglicht dem Kind, selbstständig zu werden, sich abzugrenzen und eine eigene Persönlichkeit auszubilden. So haben auch wir Studierenden unsere eigenen Haltungen während dieser Zeit hinterfragt und neu gefunden. Nun stehen wieder neue Aufgaben an. Peter Faber ist daher der richtige Patron, nicht nur für das Centro in Rom. So wie für ihn in Paris eine neue Reise begann, die ihn in den kommenden Jahren durch ganz Europa führte, stehen für uns alle immer wieder Neuanfänge an, die uns herausfordern und uns an Grenzen bringen. Gerade dann können wir sagen: Heiliger Peter Faber – bitte für uns! Jörg Nies SJ 17

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