Jesuiten 2019-2

13 das Christusereignis sakramental repräsentieren? Sie würden die Beziehungen vieler Glaubender zu Christus und seiner Kirche vielfältiger und reicher machen, auch wenn ich mich wie viele andere daran erst noch gewöhnen müsste.“ Judith Borg: „Unsere Diasporagemeinde kommt ohne Frauen gar nicht mehr aus. Als Seelsorgerin in der Diaspora komme ich immer wieder in die Situation, erklären zu müssen, warum es mich, bzw. meinen Beruf überhaupt gibt. Der Einfachheit halber speichern mich viele als die „Frau Pfarrerin von den Katholiken“ an. Ich will das nicht mehr berichtigen. Zumal meine Existenz (Pastoralreferentin, im Pfarrhaus wohnend, verheiratet, zwei Kinder und ein Hund = im Leben stehend) doch geradezu ein Beweis für die überraschende Modernität der katholischen Kirche zu sein scheint. Mich allerdings ärgert die Ambivalenz meiner Kirche zunehmend: Mädchen dürfen Messdienerin sein – offiziell seit 1983! – Frauen können Gemeinde- und Pastoralreferentin werden. Diakonin? – naja, irgendwann vielleicht... Priesterin? – allein das Wort zu schreiben, fällt mir schon schwer. Ich frage mich, warum ist das eigentlich so? Wir sind es nicht gewohnt, auch viele Frauen sehen gern einen Priester vorn, aber warum sollen sich Frauen und Männer dabei nicht ergänzen. Wem würde es schaden? Es wäre gerecht, für alle ein Gewinn. Eine schon längst überfällige Korrektur der Kirchengeschichte im Sinne Jesu.“ JESUITEN n JUNI 2019 n KIRCHE DER FRAUEN © Addictive Stock photocase.com

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