Jesuiten 2019-3

sich nicht viel mehr auf die Seelsorge beschränken? Dahinter steht, so glaube ich, eine Trennung von geistlich und weltlich, die wir uns von einem säkularen Denken nicht aufzwingen lassen sollten. Wir können Gott in allen Dingen suchen und finden. In der richtigen Haltung dient unser Einsatz zur Verherrlichung Gottes. Die Veränderung des Klimas und die Not der Menschen rufen mich zu einem Engagement auf diesem Gebiet. In der Enzyklika Laudato si‘ heißt es: „Die Erwärmung, die durch den enormen Konsum einiger reicher Länder verursacht wird, hat Auswirkungen in den ärmsten Zonen der Erde, besonders in Afrika, wo der Temperaturanstieg vereint mit der Dürre verheerende Folgen für den Ertrag des Ackerbaus hat.“ (S.51) Die Enzyklika verdeutlicht, dass alle Dinge in der Welt in Verbindung stehen. Eine Abschottung oder eine Globalisierung der Gleichgültigkeit sind keine Optionen. Unser Umgang mit der Umwelt und unsere Haltung gegenüber den Armen sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Meine Mission in dieser Situation des Leids und des Unrechts ist an neuen Perspektiven des Lebens und neuen Formen von Geschwisterlichkeit mitzuwirken. Wir sind von Gott gerufen unsere Liebe, Kreativität und Fähigkeiten einzusetzen, um Menschen zusammenzubringen und Brücken zu bauen. Claus Recktenwald SJ 15 JESUITEN n SEPTEMBER 2019 n WISSENSCHAFTLER Collage © coreay iStock.com

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