Jesuiten 2021-3

SCHWERPUNKT 11 Von der Idee zum Projekt Dr. Michael Böhmer Als Wirtschaftsprüfer und Steuer- berater ist er für die finanzielle Seite der Heinrich-Pesch-Siedlung zustän- dig. Der Ludwigshafener gehört zu den Initiator*innen der Siedlung. Die Anfrage der Ludwigshafener Stadtverwaltung während der Flüchtlingskrise, ob wir auf unserem Grundstück Container oder Einfachhäuser aufstellen könnten, war die Initialzündung. Wir haben begonnen, über die wertschöpfende Nutzung der Grundstücke neben dem HPH nachzudenken. Früh haben wir Expert*innen für Wohnsoziologie und städtebauliche Entwicklung hinzugezogen. Außerdem haben wir uns viele bestehende Projekte angeschaut und gelernt, dass das Zusammenleben von unterschiedlichen Menschen mit Unterstützungsmaßnahmen noch verbessert werden kann. Daher haben wir sehr früh die soziale Dimension in den Vordergrund gestellt. Außerdem haben wir entschieden, die Grundstücke mit Erbbaurecht an die Investoren zu vergeben, verknüpft mit klaren Auflagen entsprechend unserer Projektziele. Ein Zuhause für alle Ulrike Gentner Die Theologin und Pädagogin prägt das Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen als stellv. Direktorin. Sie gehört zu den Initiator*innen der Heinrich-Pesch-Siedlung. Es gibt nicht oft im Leben die Möglichkeit, auf einer grünen Wiese ein Dorf zu bauen. Die Grundfrage war für uns: Wie gestalten Menschen ihr Zusammenleben? Wir haben angefangen, die Vision einer Siedlung zu entwickeln, in der Wohnen und Arbeiten, Bildung und Soziales gute Synergien finden. Die HeinrichPesch-Siedlung ist intergenerationell, inklusiv und interkulturell – die Menschen sollen mehr haben als eine Adresse: einen Ort, an dem sie zuhause sind. Wir haben dann im März 2018 eine „Kerngruppe Soziales“ gegründet, die Prinzipien entwickelt hat, wie Zusammenleben gelingen kann. Dazu gehören baulich beispielsweise Innenhöfe und Gemeinschaftsgärten als Begegnungsräume, Quartiersmanagement, ein Begegnungshaus und eine Nach- barschafts-App, aber auch Bildungsmaßnahmen und Kulturprojekte, die das Miteinander fördern. Vielfalt fordert heraus und bereichert das Zusammenleben.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjIwOTIwOQ==