Jesuiten 2023-4 (Deutschland-Ausgabe)

Der Tod, das nahende Ende, ist ein großes Thema im hohen Alter. Welche Lebenselixiere hast du wahrgenommen in Hinblick auf die Vorbereitung auf den Tod? Ich möchte mich nicht allzu sehr wiederholen, aber natürlich ist der Glaube an Gott da ein großes Lebenselixier. Die Vorbereitung auf den Tod kann ja ein langer Abwärtsweg sein. Und zu glauben, dass es danach gut wird, ist natürlich sehr tröstlich. Mir ist bei den Gesprächen aufgefallen, dass furchtlos vom nahenden Tod gesprochen wurde. Es gab schon Ängste in Hinblick auf den Sterbeprozess, aber kaum in Bezug auf den Tod selber, und das hat mit dem Glauben zu tun. Zudem denke ich, dass es sich um sehr reflektierte Menschen handelt, die nicht verdrängen, sondern den Dingen ins Auge sehen. Auch das kann ein Lebenselixier sein, sich dem Leben zu stellen. Fällt dir zum Abschluss spontan noch etwas zum Begriff Lebenselixier ein? Es gibt unglaublich lebendige alte Menschen und es gibt junge Menschen, bei denen man das Gefühl hat, es ist schon etwas in ihnen gestorben. Also: Lebenselixier und Lebendigkeit sind unabhängig vom Alter! Interview: P. Eckhard Frick SJ Dr. Ruth Mächler ist Soziologin und Theologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Spiritual Care und psychosomatische Gesundheit an der TU München. Sie hat im Rahmen einer qualitativen Studie 21 hochbetagte Ordensleute zu ihrem Leben befragt. Bild: © Martin Weis – Berührung 9

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