"Die Welt ist unser Haus", lautet ein berühmter Satz von Hieronymus Nadal (1507-1580), einem der ersten Gefährten und engster Vertrauter des hl. Ignatius. Er bezog sich auf die universale Sendung der Gesellschaft Jesu, jenseits von Kirchen und Klostermauern und zu Menschen in allen Kontinenten und Kulturen. Heute kommen die knapp 15.000 Jesuiten weltweit aus 112 Ländern und arbeiten in mehr als 60 Provinzen oder Regionen. Der Orden ist aufgerufen, jegliche geografischen und kulturellen Grenzen zu überschreiten und dorthin zu gehen, wo die Not am größten ist. "Die gesamte Welt wird zum Gegenstand unseres Interesses und unserer Sorge", erklärte 2008 die 35. Generalkongregation.
Mit dem Argentinier Jorge Mario Bergoglio wurde 2013 erstmalig ein Jesuit zum Papst gewählt. Papst Franziskus fühlt sich zutiefst als Jesuit und ist in der jesuitischen Tradition und ignatianischen Spiritualität fest verwurzelt.
Seit 2016 steht der Venezolaner P. Arturo Sosa SJ als Generaloberer an der Spitze des Jesuitenordens, zum ersten Mal in der Geschichte des Ordens ein Nichteuropäer und Lateinamerikaner. In vier "Weltweiten Apostolischen Präferenzen", die im Februar 2019 von Papst Franziskus bestätigt wurden, hat der Orden sein Engagement für die nächsten zehn Jahre bis 2029 bekräftigt:
1. Einen Weg zu Gott finden helfen durch Reflexion, Unterscheidung und geistliche Übungen.
2. An der Seite der Benachteiligten stehen, gemeinsam mit den Armen, den Verworfenen der Welt, den in ihrer Würde Verletzten auf dem Weg sein, gesandt zu Versöhnung und Gerechtigkeit.
3. Mit jungen Menschen unterwegs sein, Jugendliche und junge Erwachsene bei der Gestaltung einer hoffnungsvollen Zukunft aus dem Glauben heraus begleiten.
4. Für und mit der Schöpfung leben, in der Sorge für das Gemeinsame Haus zusammenarbeiten.