Hamburger Muslime erklären sich nach Attentat solidarisch

Hamburg (eb) - Hamburgs Muslime haben nach der Ermordung eines katholischen Priesters in der Normandie den Christen ihre Solidarität ausgesprochen. "Für uns Hamburger Muslime ist der Angriff auf einen Priester ein Angriff auf uns alle; wir fühlen uns attackiert und verletzt", sagte Daniel Abdin, Vorsitzender des Rates der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg (SCHURA), in einem Grußwort im katholischen Sonntagsgottesdienst im Kleinen Michel (St. Ansgar).

"Wir stehen in Solidarität und Partnerschaft an der Seite der Kirche", betonte Abdin, der auch das Islamische Zentrum Al-Nour leitet. "Unsere Religion wird missbraucht von Barbaren, von Feinden der Menschheit." Der Plan der Terroristen sei es, die Gesellschaft zu spalten. "Terror hat keine Religion, keine Kultur und keine Nationalität." Hamburgs Muslime wünschten, dass der Geist der Eintracht über den Hass siege. Die richtige Antwort auf die abscheulichen Taten sei ein intensiveres Zusammenleben und der Dialog miteinander.

Terrorismus versuche die Gewalt und den Hass zu einem Clash der Religionen zu machen, sagte Hamburgs Pfarrer Pater Martin Löwenstein SJ in seiner Predigt. "Wenn wir das mitmachen, wenn wir unsere Angst vor dem Terror undifferenziert auf alle Muslime übertragen, dann gibt es zwei Gewinner: das sind die Terroristen und die Rechtsradikalen, aber das was garantiert auf der Strecke bleibt, ist das was uns wertvoll ist: unsere vom christlichen Glauben geprägte Kultur im Abendland." Und deswegen gebe es keine Alternative als das dagegen zu setzen, was Christen wichtig sei, das Aufeinander-Zugehen und das Miteinander-Sprechen.

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