• Pater Eugen Hillengass in seinem Büro in der Generalskurie 1993
  • Pater Hillengass mit Papst Johannes Paul II. bei seinem Abschied von Rom im Sommer 1993
  • Für seine Verdienste als Gründungsgeschäftsführer von Renovabis erhält Pater Hillengass 2003 die Ehrendoktorwürde der KU Eichstätt
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P. Eugen Hillengass SJ in München verstorben

Der Jesuit und Ökonom Pater Eugen Hillengass SJ ist tot. Einen Tag nach seinem 93. Geburtstag starb der Gründungsgeschäftsführer von „Renovabis“ und langjährige Generalökonom des weltweiten Jesuitenordens in der Nacht zum 15. August in einem Münchner Altenheim.

Pater Hillengass wurde am 14. August 1930 als Sohn einer Hoteliersfamilie in Frankfurt am Main geboren. Seine Schulausbildung schloss er im Kolleg St. Blasien ab, wo er mit Hilfe von Jesuiten Latein und Griechisch lernte, denn er wollte Priester werden. Am 18. September 1950 trat Eugen Hillengass in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte Philosophie und Theologie in Pullach bei München und in Innsbruck sowie Betriebswirtschaftslehre in München, Mannheim und in den Vereinigten Staaten. Am 31. Juli 1962 wurde er in St. Michael in München zum Priester geweiht. Von 1968 bis 1971 war Pater Hillengass Socius des Provinzials der Süddeutschen Jesuitenprovinz in München.

1971 wurde P. Hillengass in die Ordenszentrale nach Rom gesandt. Der damalige Generalobere Pedro Arrupe ernannte ihn zum Generalökonom der Gesellschaft Jesu, wo er als dessen engster Mitarbeiter 22 Jahre lang unter anderem für die Sicherstellung der wirtschaftlichen Grundlagen der Päpstlichen Universität Gregoriana und die anderen akademischen Institute des Ordens in Rom zuständig war.

1993 beriefen die deutschen Bischöfe den Jesuitenpater zum ersten Gründungsgeschäftsführer von „Renovabis“, dem katholischen Osteuropa-Hilfswerk. Als Priester und Finanzexperte baute er von 1993 bis 2002 die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa auf und beriet mit großem Realitätssinn und auf Augenhöhe seine Gesprächspartner, darunter nicht wenige im Bischofs- und Kardinalsrang, die mit Anträgen für Hilfsprojekte in der Freisinger Geschäftsstelle anklopften. Von 2002 bis 2009 war er „Leiter Projektförderung“ der Deutschen Provinz der Jesuiten in München und warb als Fundraiser um Unterstützung für die Schulen und andere Einrichtungen seines Ordens.

„Mit nüchternem Verstand, enormer Tatkraft, strategischem Weitblick und großem Gottvertrauen hat er in seinem langen Leben für den Orden sehr viel bewegt“, würdigte Provinzial Bernhard Bürgler SJ den Verstorbenen. „Fundraising heißt immer Friendraising, davon war Pater Hillengass überzeugt. Wie unser Ordensgründer, der heilige Ignatius, verstand er es, Menschen zusammenzuführen, um gemeinsam Gutes zu tun.“ Er sei immer der richtige Mensch zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen, blickte Pater Hillengass selbst auf seine verschiedenen Tätigkeiten zurück und fasste sein Leben im Orden so zusammen: „Jesuit sein bedeutet verfügbar sein; für andere da sein und Gott in den Menschen finden.“

Mit enorm viel Disziplin hat der rührige Ordensmann sich geistig und körperlich fit gehalten und war bis ins hohe Alter ein gesuchter Seelsorger und Berater in Finanzangelegenheiten. Seinen Lebensabend verbrachte er seit 2019 im Alten- und Pflegeheim St. Michael der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul im Münchner Stadtteil Berg am Laim, wo er am 15. August 2023 sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurücklegte.

Die Beerdigung findet am Mittwoch, 23. August 2023, um 14.30 Uhr auf unserem Ordensfriedhof auf dem Gelände des Pater-Rupert-Mayer-Schulzentrums, Wolfratshauser Str. 30, 82049 Pullach statt. Das Requiem, dem Reinhard Kardinal Marx vorstehen wird, feiern wir um 18 Uhr in St. Michael, Neuhauser Straße 6, 80331 München. Zwischen Bestattung und Requiem sind die Familie, Freunde und Mitbrüder zu einer Stärkung in den Innenhof von St. Michael eingeladen (Zugang über Maxburgstr. 1).

In unserem digitalen Kondolenzbuch können Sie Ihre Anteilnahme und Erinnerungen teilen

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