Pater Gediminas Kijauskas wurde im Dorf Galioriškių (Bezirk Vilkaviškis) in Litauen geboren. 1944 floh er mit seinen Eltern und vier Geschwistern nach Deutschland, wo er in Hamburg das Gymnasium besuchte. Nach seinem Schulabschluss 1950 zog er in die USA und trat dort im selben Jahr ins Noviziat der Gesellschaft Jesu ein. Bis 1953 studierte er klassische Literatur in Wernersville (PA), dann Philosophie und Theologie an den Kollegien in Weston und Boston (MA). 1960 wurde er zum Priester geweiht. In Drongen (Belgien) setzte er sein Studium der spirituellen Theologie bis 1962 fort.
Von 1962 bis 1966 lebte Pater Kijauskas in der Kommunität Chicago, wo er in der Jugendseelsorge aktiv war, vor allem im litauischen katholischen Jugendverband „Ateitininkai“. 1964 wurde er zum Provinzkonsultor ernannt. Nach einem einjährigen Zusatzstudium der Religionssoziologie und Seelsorgeeinsatz in der litauischen Gemeinde in Montreal (Kanada) legte er 1967 die Letzten Gelübde ab.
Von 1968 bis 1976 stand Pater Kijauskas als Vizeprovinzial der litauischen Vizeprovinz vor, nahm aber zugleich auch andere Aufgaben wahr. Er kümmerte sich um das Archiv, war Historiker der Vizeprovinz und Direktor im Jugendzentrum Chicago. Von 1974 bis 2009 arbeitete als Pfarrer in der litauischen Gemeinde in Cleveland. Nach der Wiedererrichtung der litauischen Provinz war Pater Kijauskas für die im Ausland tätigen Jesuiten zuständig, zunächst als Ökonom, dann erneut als Konsultor und von 1998 bis 2002 als Superior der im Ausland lebenden Jesuiten der Provinz.
2009 kehrte er nach Litauen zurück und arbeitete dort bis 2015 als Vizerektor der St. Kasimir-Kirche in Vilnius, von 2010 bis 2014 auch als Sozius und Konsultor der Provinz. Ab 2018 lebte er in der Kommunität in Kaunas, wo er nun sein Leben zurück in die Hände seines Schöpfers legte.
R.I.P.
Das Requiem findet am 3. Oktober 2023 um 12.00 Uhr in der St. Franzis Xavier Kirche in Kaunas statt, anschließend die Bestattung auf dem Friedhof Petrašiūnai.