In Gedenken an P. Wolfgang Seibel SJ

Der Jesuit Wolfgang Seibel SJ ist in den frühen Morgenstunden des 17. März im Isar-Amper-Klinikum in Haar bei München verstorben. Fast sein ganzes Ordensleben war Pater Seibel für die Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“ tätig, von 1966 bis 1998 als Chefredakteur.

Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz gründete Pater Seibel das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München, dessen Leiter er bis 1991 blieb. Die Absolventen des ifp sollten „gute, wenn möglich herausragende Journalisten werden, und wenn sie dann auch noch überzeugte Christen sind, hat das Institut seine Ziele voll erreicht“. Zuletzt wohnte Pater Seibel in einer Jesuitenkommunität in München und zog kurz vor seinem Tod in das Alten- und Pflegeheim St. Michael.

P. Wolfgang Seibel SJ

Digitales Kondolenzbuch

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Kondolenzbuch

Ellen Dietrich

Ich habe Pater Seibel viel zu verdanken und werde ihn nicht vergessen. Nach meiner Ausbildung als Stipendiatin des Jahrgangs 1979 haben wir gelegentlich telefoniert. Er hat meinen beruflichen Weg begleitet und mir stets Mut gemacht, "Kurs zu halten". Ich bin dankbar, dass Pater Seibel zusammen mit Dr. Schwedler uns die Grundsätze verantwortungsvollen Journalismus lehrten: Wahrhaftigkeit, Genauigkeit und Offenheit in allen Dingen, dazu Disziplin, wenn harte Stunden kommen. Wie der christliche Glaube als Kraftquelle dient, beruflich und privat, auch dies hat Pater Seibel aufgezeigt und vorgelebt. Seine Gottesdienste im kleinen Stipendiaten-Kreis waren immer sehr berührend. Auch der feinsinnige Humor, der so oft in Pater Seibels Augen aufblitzte, bleibt mir unvergeßlich.

Stefan Hans Kläsener

Auch ich verdanke Pater Seibel sehr viel, u.a. seine Ermunterung, in der säkularen Publizistik meinen Christen zu stehen. Und zwar unauffällig, was das Bekenntnis angeht, aber auffällig, was die Unbestechlichkeit, den Fleiß und die professionelle Anstrengung angeht. Faszinierend, dass dieser Jesuit die Medienwelt in ihrem Kern erfasste, denn vieles, an dem der Journalismus heute krankt, wurde uns in der Ausbildung mit Menschenliebe, aber Konsequenz ausgetrieben. Sehr schön und tröstlich, ihn jetzt laut seinem Ordensbruder Batlogg in der Feinkostabteilung des himmlischen Gastmahls vermuten zu dürfen. R.i.p.

Siegfried Höhne

Die Tatsache, dass das ifp über Jahrzehnte als "Seibel-Institut" bekannt war, dokumentiert das verdienstvolle und segensreiche Wirken von Pater Wolfgang Seibel weit über den katholischen Tellerrand hinaus. Für mich (S 79) war Pater Seibel der Pionier einer Institution, ohne die der Katholischen Kirche in Deutschland noch mehr Glaubwürdigkeit fehlen würde. Meine Anteilnahme verbinde ich mit dem Dank und der Erinnerung an einen Publizisten, dessen schlüssige Argumentation und gedanklich präzise Formulierung in seinen Kommentaren mir immer großes Vorbild gewesen sind. Auch dass er sich unermüdlich und gegen viele Widerstände für eine Kirche im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils eingesetzt hat und dabei Konflikten nicht aus dem Weg gegangen ist, hat mich sehr beeindruckt. Danke Pater Seibel!

Dr. Josef Weiß-Cemus

Zurückhaltend, nicht aufdringlich, aber immer hellwach, präsent und prägend, auch für meinen journalistischen und kirchlichen Weg (Jg. 77/78). Und Pater Seibel war ein authentischer Priester und Jesuit.

Harald Biskup

Ihm ist die Güte buchstäblich ins Gesicht geschrieben.Wenn ich das Foto betrachte, werden viele Erinnerungen an diesen wunderbaren Menschen lebendig. Wolfgang Seibel hat den Beginn meiner Laufbahn entscheidend geprägt. Ohne seine beinahe fürsorgliche Begleitung meiner ersten journalistischen Gehversuche hätte ich mich möglicherweise gar nicht für diesen Beruf entschieden. Ich habe viele Jahre später, als ich nochmal in meinen Bewerbungsunterlagen geblättert habe, gestaunt dass ich für den Förderungsjahrgang 1971 angenommen worden bin - trotz vieler kritischer Anmerkungen zur "Amtskirche" und der Sorge, womöglich von ihr "vereinnahmt" zu werden. Es war Pater Seibel, der meine Bedenken ernst nahm und mich bestärkte, trotzdem die Ausbildung beim ifp zu machen. Sein Humor und seine Schlagfertigkeit sind mir ebenso präsent wie die Begegnung mit theologischen Größen wie Rahner und Nell-Breuning , die Wolfgang Seibel nach Salzburg Maria Plain geholt hatte.

Elisabeth Scheule-Munzig

Blitzgescheit, humorvoll und gütig - so habe ich Pater Seibel als junge Volontärin erlebt, wenn er unseren Kurs besuchte. Ich war und bin stolz auf meine Ausbildung am "Seibel-Institut" - und sehr dankbar dafür.

Thomas W. Schmidt

Er möge in Frieden ruhen.

Jürgen Grehl

In Trauer und Dankbarkeit für einige Begegnungen mit meinem Pfälzer "Landsmann". Jürgen Grehl

Dr. Huth Werner

Durch meinen Schulfreund Pater Reinhold Iblacker SJ habe ich Pater Seibel kennen gelernt und wurde von ihm eingeladen, eine Reihe von Aufsätzen in den "Stimmen der Zeit" zu veröffentlichen. Obwohl die darin geäußerten Meinungen des evangelischen Psychiaters und Psychoanalytikers H. sicherlich nicht immer mit denen von linientreuen Katholiken identisch waren, traf ich dabei auf das Wohlwollen und die Akzeptanz von Pater Seibel. An meine persönlichen Begegnungen mit diesem liebenswerten Menschen erinnere ich mich mit Freude. Er verkörperte für mich eine der Spielarten dessen, was ich mir unter einem modernen Christenmenschen vorstelle. Wenn ich an ihn denke, muss ich nicht fragen, warum die christliche Botschaft "fröhliche Botschaft" genannt wird. Ich bin dankbar dafür, dass ich Pater Seibel kennen lernen durfte. Gott hab' ihn selig!

Claudia Nothelle

Kein ifp ohne Wolfgang Seibel. Allein das sagt schon aus, welch zentrale Rolle er für die Entwicklung der (nicht nur katholischen) Publizistik gespielt hat. Mit seinem Einsatz für einen freien und unabhängigen Journalismus hat er die Grundlage gelegt dafür, dass das ifp manch schwierige Phasen erhobenen Hauptes durchstehen konnte. Aber er hat gerade die ersten Generationen des ifp auch ganz persönlich geprägt: Journalistisch - hervorragend wollten wir sein. Und auch kirchlich engagiert: Er war der Mann des Konzils und hat uns diese Prägung für den ganzen Lebensweg mitgegeben. Danke, lieber Wolfgang Seibel für alles! Mögen Sie schauen, was Sie geglaubt haben - und dabei weiterhin einen guten Wein genießen. Claudia Nothelle und Joachim Schnieders (ifp Aufsichtsrat)

Christoph Ebner

In großer Dankbarkeit verneige ich mich vor Pater Seibel. In meinem Volontariat beim Konradsblatt vor 40 Jahren war stets vom Seibel-Institut die Rede, wenn es um meine Ausbildung und die Kurse ging. Ich habe ihm und der von ihm als Gründungsdirektor geleiteten Journalistenschule viel zu verdanken: Neben einer hervorragenden Ausbildung ein Zusammenhalt unseres Kurses, der bemerkenswert und einzigartig ist. Wir treffen uns immer noch regelmäßig - das nächste Mal im Sommer in Freiburg. Letztlich hat aber auch die Bischofskonferenz ihm viel zu verdanken. Im Institut waren kritische Geister willkommen, die sich mit der katholischen Kirche auseinandersetzen und sich mit ihr reiben. Das ist gut so und besser als Gleichgültigkeit und Ignoranz.

Anton Notz

Warmherzigkeit und Scharfsinn verbinde ich mit Pater Seibel. Er hat ein eine Journalistenschule aufgebaut und verantwortet, die Gott sei Dank keinen katholischen Dogmatismus kannte, sondern jesuitischen (Frei)Geist atmete. Sonst wäre das Modell vielleicht gescheitert, gewiss aber nicht bis heute so erfolgreich geworden. Lieber Pater Seibel, ich danke Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung und verneige mich vor Ihrem Lebenswerk. Vergelt’s Gott, ruhen Sie in Frieden.

Prof. Dr. theol. Manfred Becker-Huberti

Ein überzeugter Christ, der zudem überzeugend lebte und wirkte, ist von der einen Hand Gottes in die andere gewechselt. Ich (Stip 72) habe von seinem Verständnis für seine Studenten profitiert und bin ihm zu tiefem Dank verpflichtet. Möge Gott igm vergelten, was er uns Gutes getan hat. R.i.P. Manfred Becker-Huberti

Hans-Michael Kirchner

Auch ich trauere um ihn. Ich kannte ihn seit 1971. als ich mit Toni Dorn in Maria Plain an der ersten Ferienakademie des IFP teilgenommen habe. In den Jahren danach hatte er es nicht immer leicht mit den Stipendiaten. Es waren die Ausläufer der 68iger. Er ist seinen Überzeugungen treu geblieben. Ich verneige mich vor ihm und seinem Lebenswerk. Er hat sich in schwierigen Zeiten um das Institut verdient gemacht.R.I.P.

Paul Tiedemann

Als früherer Stipendiat des ifp (1972) habe ich Pater Seibel kennen und sehr schätzen gelernt. Seinen Wünschen konnte ich leider nicht entsprechen, bin ich doch weder ein guter, noch ein hervorragender noch überhaupt Journalist geworden und einen "überzeugten Christ" würde ich mich wohl auch nicht mehr nennen, obgleich ich ohne meine christliche Sozialisation nicht der wäre, der ich bin. Ich werde Pater Seibel stets ein ehrendes Andenken bewahren. Paul Tiedemann

Michael Broch

Ich verneige mich mit Respekt vor einem wahren christlichen Humanisten. Danke Pater Seibel!

Bernward Loheide

Die Katholische Nachrichten-Agentur und das Katholische Medienhaus in Bonn haben Pater Wolfgang Seibel viel zu verdanken. Viele Redakteurinnen und Redakteure sind durch seine Schule gegangen. Ich gehöre zu einem der letzten Stipendiatenjahrgänge, die er noch selbst ausgewählt hat, und verneige mich vor ihm. Pater Seibel hat vorgelebt, was es heißt, dass die Kirche auch einen gesellschaftlichen Auftrag hat. Dass sie dazu beiträgt, den professionellen Journalismus zu stärken, gehört zu seinem Erbe und wird immer wichtiger, je mehr die Pressefreiheit – und damit auch die Demokratie – von vielen Seiten unter Druck gerät. Dieses Erbe ist unsere Verantwortung.

Janet Pollok

Pater Seibel war ein zugewandter, beeindruckender Mensch - mit einem Herz für die Kirche UND den Journalismus. Freundlich, interessiert und klug. Auch als Volontärs“zwerg“, Jahrgang 1980, habe ich mich von ihm ernstgenommen gefühlt. Und irgendwie: gesehen. Wenn man das nach über 40 Jahren über wenige Begegnungen sagen kann …. dann zeigt das vor allem eines: ein großartiger Mensch wird mir und uns in Erinnerung bleiben.

Gerta Klaßen

In Dankbarkeit denke ich an Pater Seibel, seine Anregungen, seinen Humor, seinen Glauben an die reformationsbedürftige Kirche. Sein klares Wort, sein Mut und sein Vertrauen ins Leben und die Menschen haben mich ein Stück meines Lebens begleitet. Möge er nun im ewigen Frieden zuhause sein.

Burkhard Schäfers

Wolfgang Seibel verdanken wir, wie er das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses als erstklassige Ausbildungseinrichtung für Journalistinnen und Journalisten aufgebaut und etabliert hat. Mit Anspruch ans Handwerk, der Freiheit im Denken und Handeln und der großen Vielfalt unter den Absolventen. Das ist uns Ausbildern am ifp ein bleibender Auftrag.

Christel Boßbach

Pater Seibel war einer der wenigen Kirchenmänner, der keinen Unterschied machte. Anfang der 1980er Jahre begegnete er mir, der jungen KNA-Volontärin, mit Freundlichkeit und Vertrauen in meine Fähigkeiten. Was für ein Mutmacher! Danke

Dr. Friederike Föcking

Solche Stimmen wie die von P. Seibel braucht unsere Kirche mehr denn je - die seine wird fehlen.

Albert Kock

Wir alle, gerade die Stipendiaten des Instituts zur Förderung publizistischen Nachwuchses haben Pater Wolfgang Seibel Viel zu verdanken. Was für ein Lebenswerk, was für eine Leistung als Seelsorger, als Gründer als Publizist. RIP Albert Kock, Köln

Pirmin Spiegel

Im Gottesdienst werden wir Danke sagen für das Leben und Zeugnis, für die Vision und Option von Pater Wolfgang Seibel SJ.

Dr. Thomas Kellner

Ein Visionär, dem die Katholische Kirche in Deutschland unendlich viel zu verdanken hat. Die katholische Publizistik wird noch viele Jahrzehnte mit seinem Namen verbunden sein. In Deutschland war er ihr Nestor. R.I.P.

Anton Magnus Dorn

Ich war Stipendiat des Jahrgangs 1971 im ifp, wo ich 1975 Studienleiter, 1980 Geschäftsführer, und Leiter des Studios in Ludwigshafen wurde. Uns verband ein absolutes Vertrauensverhältnis mit ihm als Leiter der journalisstichen Bildungsstätte in Münhen und Ludwigshafen. Auch nach seinem Ausscheiden 1991 blieben wir weiterhin in persönlichem Kontakt im Gespräch über Gott und die Welt und die Kirche, zuletzt bei meinem Besuch im Dezember 2023. Er war mir ein Lebensfreund und fehlt mir schon jetzt.

Bernhard Hermann

War Stipendiat, später Referent und im Aufsichtsrst des ifp und habe ihn sehr gut kennen und schätzen gelernt. Pater Seibel war ein großartiger Mensch. Für die Begegnungen mit ihm war und bleibe ich dankbar. RIP

Johannes Seibel

Lieber Pater Wolfgang Seibel SJ, Sie haben uns vom IfP, den Journalismus die Kirche in gutem Sinne geprägt. Ruhen Sie in Frieden.

Marcus Nicolini

Herr, danke für P. Dr. Seibel und sein Lebenswerk ifp. Möge er in Frieden ruhen und seine Seele den schauen, an der er geglaubt hat. Herzliche Anteilnahme, und Wolfgang Seibel bleibt in dankbarer Erinnerung.

Ulrich Pfaffenberger

Journalismus und Seelsorge miteinander zu verbinden, das hat P. Wolfgang Seibel für mich zu einem Vorbild gemacht. So, wie er uns zuhörte und mit uns Gedanken entwickelte, wenn wir uns mit zuerst im Volontariat, dann als Alumni im Gespräch zusammenfanden, so wollte ich mit den Menschen umgehen können, über die und für die ich schrieb. Er gehörte, neben meinem Vater und einigen wenigen anderen, zu den vertrauenswürdigen Wegbegleitern durch Leben und Beruf, von denen ich mich gern prägen ließ und denen zuliebe ich "ego" nur in 6 Punkt hinschrieb. Ich werde mich an P. Seibel stets mit dankbarem Respekt erinnern. Möge seine Seele in Frieden ruhen.

Eva-Maria McCormack

R.I.P. ich danke einem Lehrer, der uns Stipendiaten eine große Weitsicht eröffnete - auf die Welt, die Kirche, aber auch auf uns als Menschen und unsere Potenziale. Einen , messerscharfen Intellekt natürlich, begleitet von einem sehr schelmischen Schmunzeln.

Hermann Friedl

Ich profitiere bis heute von meiner zweijährigen Journalismusausbildung für Theolog*innen am ifp in München und bin nicht zuletzt dem Gründer überaus dankbar dafür! Als Pfarrer und Dekan bin ich derzeit in Pfullingen (Diözese Rottenburg-Stuttgart) tätig, dem Geburtsort des Namenspatrons unseres lieben verstorbenen P. WOLFGANG Seibel SJ. Wir feiern dieses Jahr den 1100. Geburtstag unseres Pfullinger Ortsheiligen (924-2024), den P. Seibel jetzt mit ihm gemeinsam im Himmel begehen darf! R.I.P. Hermann Friedl

Philipp Kohler-Redlich

Danke!

Eva Müller

Voller Dankbarkeit erinnere ich mich an Pater Seibel. Als Stipendiatin des IfP durfte ich seine großartigen Fähigkeiten als Journalist, Lehrer, Gesprächspartner und Seelsorger erleben. Er hat meine Karriere als Investigative Wirtschaftsjournalistin durch seine klaren Werte wesentlich geprägt: Kritisch, fair, unbestechlich, klar durchargumentiert und mit eindeutigen Beweisen untermauert - so habe ich mich immer bemüht, meine Unternehmensberichte zu recherchieren und schreiben. Danke für ihre grandiose Arbeit, Pater Seibel. Sie bleiben mir unvergessen. Eva Müller

Peter Weiß

Danke Pater Wolfgang Seibel für das großartige Engagement für die Journalistenausbildung, von der auch ich profitieren durfte. Gott, der Herr über Leben und Tod, schenke Wokfgang Seibel, seinen Frieden und sein neues Leben.

Vollmar Emma

Ein „Großer „ ist von uns gegangen!

Wolfgang Falkner

Wie so vielen ifp-Stipendiat:innen hat Pater Seibel auch mir neben einem soliden, unbestechlichen ethischen Fundament nicht nur für den Journalismus eine enorm wohltuende, erfrischend nüchterne, den barocken Überschwang des bayerischen Katholizismus wunderbar konterkarierende Religiosität vermittelt. Die vielen persönlichen Gespräche der letzten vierzig Jahre, sein verschmitztes Lächeln und sein ansteckender Humor werden mich als wertvolle Erinnerungen weiter begleiten. Möge er drüben in der Ewigkeit seinen 5a genießen.

Michael Busch

Der Journalismus verliert einen wichtigen und klugen Fürsprecher. Pater Wolfgang Seibels Erbe wird aber sicher Bestand haben. Viele Mitglieder des Bayerischen Journalisten-Verband (BJV) sind ihm nicht nur gedanklich verbunden.

Ludwig Maaßen

Aus katholischem Elternhaus und orthodoxem rheinischem Katholizismus kommend erlebte ich als IfP-Stipendiat des ersten Jahrgangs 1970 in Pater Seibel einen Jesuiten, der einem die Augen für die Welt öffnete. Er selbst war Vorbild und ein großartiger Lehrmeister, seine Schulungsprogramme waren an Qualität, Unkonventionalität und Weltoffenheit kaum zu übertreffen. Entsprechend beeindruckend waren die Referenten, seien es seine jesuitischen Kollegen (etwa O. Nell-Breuning, K. Rahner), führende Publizisten von Zeitung und Rundfunk oder auch die Journalisten, die uns das erste Handwerkzeug beibrachten. Die Journalistenausbildung in Deutschland steckte in den siebziger Jahren noch in den Kinderschuhen. Wolfgang Seibel brachte sie mit seinem Weitblick ein großes Stück voran. RiP

Bernhard Rude

Im „Seibel-Institut“ – wie es lange von vielen genannt wurde – konnte man als Stipendiat mit ihm in aller Offenheit bei Seminaren in Salzburg und Brixen über das Konzil, Gott und die Welt diskutieren. Und bei einem Glas Pfälzer Wein war Pater Seibel für uns Mitarbeiter bis zuletzt immer ein geschätzter Gesprächspartner und Ratgeber. Ein guter Zuhörer. Er war für uns ein guter Kompass bei der grundsätzlichen Ausrichtung der Journalistenausbildung im ifp und bei unserer täglichen Arbeit. Das wird bleiben.

Isolde Fugunt

Pater Wolfgang Seibel hat die Alumni des ifp geprägt wie kaum ein anderer: seine Aufforderung im offenen Dialog nach der Wahrheit zu suchen, seine Liebe für ausgezeichnete journalistische Arbeit und seine Überzeugung, dass gut begründete Kritik immer möglich sein muss - auch gegenüber der katholischen Kirche. Welche Bedeutung er für die Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten hatte, zeigen die vielen Worte der Wertschätzung, die gerade geschrieben, gepostet und versendet werden. Isolde Fugunt, journ. Direktorin, ifp

Stefan Hans Kläsener

Auch ich verdanke Pater Seibel sehr viel, u.a. seine Ermunterung, in der säkularen Publizistik meinen Christen zu stehen. Und zwar unauffällig, was das Bekenntnis angeht, aber auffällig, was die Unbestechlichkeit, den Fleiß und die professionelle Anstrengung angeht. Faszinierend, dass dieser Jesuit die Medienwelt in ihrem Kern erfasste, denn vieles, an dem der Journalismus heute krankt, wurde uns in der Ausbildung mit Menschenliebe, aber Konsequenz ausgetrieben. Sehr schön und tröstlich, ihn jetzt laut seinem Ordensbruder Batlogg in der Feinkostabteilung des himmlischen Gastmahls vermuten zu dürfen. R.i.p.

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