Generalkongregation

Generalkongregation

Sie wählt den Generaloberen, kann aber auch einberufen werden, wenn andere Angelegenheiten von besonderer Bedeutung es erfordern. Als oberstes Organ des Ordens legt die Generalkongregation die großen Leitlinien der Arbeit für die jeweils kommenden Jahre fest. Die Mitglieder einer Generalkongregation werden entweder auf lokaler Ebene gewählt oder nehmen kraft eines Amtes teil. Die letzten Generalkongregationen hatten etwa 200 Mitglieder und fand im Jahr 2016 statt.

Dekrete der 36. Generalkongregation

Eine Generalkongregation umreisst die gemeinsame Sendung für die Gesellschaft Jesu und weist ihr für die kommenden Jahre den Weg. Hier finden Sie die Dekrete.

36. Generalkongregation - 02.10.-12.11.2016

Papst Franziskus: "Geht weiter - frei und gehorsam"

Sechs Wochen lang tagte in Rom die 36. Generalkongregation. Zum Abschluss am 12. November zelebrierte der kürzlich neugewählte Generalobere Pater Arturo Sosa SJ eine Dankmesse in der Kirche Sant'Ignazio in Rom mit allen Delegierten.

Am 14. Oktober hatten die Delegierten der 36. Generalkongregation Pater Arturo Sosa SJ zum 30. Nachfolger des Hl. Ignatius als Generaloberen der Gesellschaft Jesu gewählt. Erstmals in seiner knapp 500-jährigen Geschichte wird damit der größte Männerorden der katholischen Kirche von einem Nichteuropäer geleitet. Bei seiner ersten Pressekonferenz am 18. Oktober kündigte der neue Generalobere an, dass sich der Orden verstärkt auf Flüchtlingshilfe und Friedensarbeit konzentrieren werde.

Ein besonderer Moment der Generalkongregation war der Besuch von Papst Franziskus am 24. Oktober in der Aula. Dabei ermutigte der Papst, der selbst dem Jesuitenorden angehört, die Delegierten dazu, "gemeinsam weiter vorangehen - frei und gehorsam - bis zu den Peripherien, wo andere nicht hinkommen".

Vor der Wahl des Generaloberen hatten die Delegierten eine Woche lang über die momentane Situation des Ordens beraten und sich in viertägigem Gebet und "murmurationes" (Gemurmel) auf die Wahl vorbereitet. Begonnen hatte die Generalkongregation am 2. Oktober mit der Eröffnungsmesse in der römischen Hauptkirche der Jesuiten Il Gesù, die der Ordensmeister der Dominikaner, P. Bruno Cadoré OP, zelebrierte.

Am 3. Oktober hatte die Generalkongregation das Rücktrittsgesuch des bisherigen Generaloberen P. Adolfo Nicolás SJ angenommen und damit den Weg zur Wahl eines Nachfolgers freigemacht. P. Adolfo Nicolás SJ ist nach P. Pedro Arrupe SJ und P. Peter-Hans Kolvenbach SJ der dritte Generalobere, der mit Zustimmung des Hl. Vaters vorzeitig aus seinem Amt ausgeschieden ist.

Ganz unerwartet und einmalig in der bald 500-jährigen Ordensgeschichte ist im Verlauf der Generalkongregation die Idee aufgekommen, einen Brief an Jesuiten in Konfliktzonen und in Kriegsgebieten zu verfassen. Jesuiten sind in Syrien, im Süd-Sudan und anderen Gebieten Afrikas, in Afghanistan, im Irak, in der Ukraine und auch sonst vielerorts tätig. Unter den in Rom anwesenden Jesuiten waren zudem Provinziale, die in Krisengebieten den Orden leiten. Aber auch Mitbrüder, die am eigenen Leib und in der eigenen Familie kriegerische Gewalt erlebt haben, gehörten zur Versammlung. So wurde in einer Plenarsitzung der Generalkongregation rasch entschieden, dass ein Komitee einen entsprechenden Briefentwurf vorlegen solle.

Unter den 215 Provinziälen und gewählten Delegierten aus den weltweit 77 Provinzen und 10 Regionen vertraten drei Teilnehmer die Deutsche Provinz: P. Stefan Kiechle SJ, der von 2011 bis 2017 Provinzial war (Frankfurt/M.), sein Vorgänger im Amt des Provinzials P. Stefan Dartmann SJ (Rom) sowie P. Johannes Siebner SJ (München), der während der Generalkongregation zum neuen Provinzial ernannt wurde und dieses Amt am 1. Juni 2017 angetreten hat.

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