• Der am 26. August 2018 verstorbene P. Karl Liesner SJ. hier während eines Gottesdienstes in der Hauskapelle.
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Erinnerungen an Trierer Zeiten

Noch erscheint ein rotes Fähnchen im südwestlichen Teil der Deutschlandkarte auf unserer Homepage unter dem Menüpunkt "Wo wir sind". Doch das wird sich bald ändern: Ende des Jahres werden die Jesuiten Trier verlassen. Mit einem Gottesdienst am 7. Dezember wird der Trierer Bischof Stephan Ackermann den Orden aus der Stadt und aus dem Bistum verabschieden.

Die Geschichte der Jesuiten in Trier ist eine lange und ereignisreiche - und hat unzählige Spuren in der Stadt sowie im ganzen Bistum hinterlassen. Manchmal sind sie offensichtlich: etwa in den Namen der Jesuitenkirche oder der Jesuitenapotheke. Häufiger braucht es einen zweiten Blick, um die Überreste jesuitischen Einflusses im heutigen Trier zu entdecken.

Ihr Wirken vor Ort begann im Jahre 1560, als der Trierer Erzbischof die Jesuiten "zur Festigung der Religion" nach Trier rief. Die Erziehung und Bildung junger Menschen war von Beginn an eine der Hauptaufgaben und -anliegen des Ordens. Der Historiker Bertram Resmini stellt pointiert fest, dass "die Geschichte des höheren Schulwesens in Kurtrier bis 1773 weitgehend identisch mit der Geschichte der Jesuitenniederlassung in der Diözese ist". Denn im Laufe der Zeit gründeten die Jesuiten in Trier mehrere Schulen sowie die erste Universität und setzten darüber hinaus ein damals völlig innovatives Konzept in die Tat um: Sie gründeten die Marianische Jünglings-Congregation (MJC) - vielen wohl besser bekannt als "die Miez". Die MJC führte damals schon mit ihrem Jugendzentrum Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Schichten zusammen. Heute orientiert sich der Verein an einem Leitbild. Er beruft sich bis heute ausdrücklich auf die ursprüngliche Verbindung von Bildung und christlicher Orientierung, wie die Jesuiten sie angestrebt hatten. Erst Anfang der 1990er Jahre schieden die Trierer Jesuiten aus der Jugendarbeit aus. Ihre Idee eines Begegnungsortes für junge Menschen in Trier, an dem die Herkunft keine Rolle spielt, lebt aber weiter und wird tagtäglich neu in die Tat umgesetzt.

Neben der Jugendarbeit kümmerten sich die Patres seit den 50er Jahren vorwiegend um die Beicht- und Krankenhausseelsorge sowie um die Volksmissionen und waren als Spirituale (geistlicher Begleiter, geistlicher "Coach") im Priesterseminar tätig. Übrig geblieben sind nach dem Tod von Superior Pater Siegmund Pawlicki SJ im April dieses Jahres nur noch drei Jesuiten. Nach Koblenz (2003) und Saarlouis (2007) schließt jetzt auch das Trierer Ignatiushaus in der Dietrichstraße seine Pforte.

Vier Jesuiten erinnern sich nun an ihre Zeit in Trier und erzählen eine prägende Anekdote, wobei die Miez bei jedem eine Rolle spielt.

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