Man würde sich das Kommen Gottes in die Welt anders erwarten. An ein Kind in Windeln gewickelt in einer Krippe, daran denkt man spontan wohl nicht. Der Heiland ist so anders, dass es auch ein ganzes Engelheer braucht, um den Menschen zu verkünden, dass es sich bei diesem Kind nicht einfach um das Kind armer Leute handelt, sondern um den Retter der Welt.
Es ist die Botschaft von Weihnachten, das Gesicht Gottes im Gesicht eines Kindes zu erkennen. Gottes Größe ist verborgen im Kleinen.
Es sind die Großen, die Mächtigen, die Einflussreichen, die Starken … die faszinieren und die die Blicke auf sich lenken. Auch unsere.
Weihnachten stellt die üblichen Verhältnisse auf den Kopf. Weihnachten will unseren Blick auf das Kleine und Unscheinbare lenken. In ihm ist Großes und Bedeutendes zu entdecken. Wie die Hirten damals Gott im Gesicht des Kindes erkannten, von dessen Geburt Weihnachten erzählt, so sind wir eingeladen, die Kleinen nicht zu übersehen, die Armen, die Hungernden und Dürstenden, die Ohnmächtigen Verfolgten … und in ihnen Gottes Größe zu erkennen.
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten!
Ihr Bernhard Bürgler SJ