München - Die neue Ausgabe des JESUITEN Magazins ist erschienen. ‚Soundtrack meines Glaubens‘ lautet der Titel. Im Volksmund heißt es oft, „Jesuiten singen nicht“. Dabei gehört auch für uns Jesuiten Musik auf vielfältige Weise zum persönlichen Leben und zum Leben der Kirche. Denn mit welchen Klängen wir uns umgeben, ist etwas sehr Persönliches und kann gleichzeitig Gemeinschaft stiften. Passend zum Titel haben die Autoren nicht nur Artikeln geschrieben, sondern zu diesen auch Songs gestellt, sodass es zum Heft eine Playlist gibt.
Unser Schwerpunkt bietet ganz verschiedene und oft sehr persönliche Zugänge zum Soundtrack des Glaubens. Es wird nachgegangen, inwiefern Musik Gemeinschaft spendet und was die aktuelle Forschung dazu sagt. Verschiedene Autoren stellen ihren persönlichen Soundtrack des Glaubens vor, der sie prägt und begleitet. Außerdem werden die verschiedenen Musikrichtungen, die im liturgischen eingesetzt werden, und ihre Wirkung näher beleuchtet. Sei es der Psalm, die Orgelmusik oder die Worship Musik. „Dass Musik und Spiritualität vielseitig miteinander verbunden sind, steht außer Frage. Überraschend ist aber, wie persönlich gefärbt diese Verbindung ist,“ schreiben die Redakteure Dag Heinrichowski SJ und Sebastian Maly SJ.
Neben dem Schwerpunktthema stellen wir in der Rubrik „Was macht eigentlich…?“ den Schweizer Pascal Meyer SJ vor, der momentan in Kolumbien studiert und über Social Media aber weltweit vernetzt ist und seine Berufung teilt. Im Nachrichtenteil des Hefts wird über das neue Sozialökologische Zentrum berichtet, über das Eco Summer Camp 2022 sowie den neusten Personalnachrichten. Unter der Rubrik „Vorgestellt“ Rūta Grišinaitė-Bernotienė, Leiterin des pädagogischen Medienzentrums LOJOTEKA, das Medienzentrum des Jesuitengymnasiums in Vilnius, welches auch der Stadt offensteht.
Sie können diese Ausgabe gerne hier bestellen oder online lesen als PDF-Dokument.
Die Fragen der Zeit brauchen Stimmen, die kulturelle, politische und kirchliche Themen jenseits journalistischer Hektik seriös und kritisch beleuchten. In gleicher Weise braucht der breite Markt der Spiritualität einen wachen Geist, der die Tradition christlicher Mystik lebendig hält. Mit ihren Zeitschriften geben die Jesuiten schriftstellerischer Qualität einen Raum in der Medienlandschaft. Sie mischen sich publizistisch in gesellschaftliche und kirchliche Debatten ein - im Vertrauen darauf, dass das durchdachte Wort mehr bewirkt als die reißerische Schlagzeile.
Spiritualität ist „ein Weg zu Gott“, niemals abstrakt, sondern in jedem Menschen lebendig. Ignatianische Spiritualität bezieht sich auf die „Geistlichen Übungen“ (Exerzitien), mit denen der hl. Ignatius von Loyola Menschen helfen wollte, Gott zu finden und ihr Leben auf Gott auszurichten. Er war überzeugt davon, dass Gott selbst in jedem Menschen wirkt und ihn in die Freiheit führen will, damit er verantwortet wählen und entscheiden kann. Ignatianische Spiritualität ist eine Spiritualität der Freiheit, der Unterscheidung und Entscheidung, und das Grundprinzip ist das Wachsen und Lernen. Sie ist eine Spiritualität der Dankbarkeit. Ignatius erlebte sich bei aller Gebrochenheit zutiefst als beschenkt, geliebt von Gott und durch Jesus Christus erlöst. Auf diese Erfahrung wollte Ignatius mit seinem Leben großherzig antworten und anderen dabei helfen, Gott in allen Dingen zu suchen und finden. Ignatianische Spiritualität ist eine Mystik des Dienstes. Die „Geistlichen Übungen“ wollen einen „Menschen für andere“ formen, wie es dem Lebensmodell Jesu entspricht.