Im Einsatz gegen illegale Migration ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika erforderlich. P. Johannes Siebner, Provinzial der deutschen Jesuiten, erklärt: „Wir sehen ein hohes Ausmaß an gegenseitigem Nutzen in der Entwicklung und Vertiefung von Beziehungen: Bei einem faireren Handel, beim Austausch von Technologie und natürlichen Ressourcen, oder dem Ausgleich zwischen europäischem Bevölkerungsschwund und afrikanischem Bevölkerungswachstum. Europa und Afrika sind verbunden durch die gemeinsame Unterzeichnung der Nachhaltigen Entwicklungsziele, des Pariser Klimaabkommens des anstehenden Global Compact on Migration und anderer Abkommen. All dies muss in pragmatische und verbindliche Politik und Verträge zur Steigerung des wechselseitigen Nutzens übertragen werden und wir Jesuiten sind bereit, hier Brücken zu bauen. Dies sind die Themen, die beim informellen EU Ratsgipfel in Salzburg besprochen werden müssen, nicht die Grenzsicherung, die „Sophia“ Mission im Mittelmeer, die Schließung von Häfen, oder die Schaffung von ‚Anlandezentren‘ in Nordafrika.“
Abschließend und besonders wichtig: Alle Migranten sind Menschen und verdienen Respekt aufgrund ihrer menschlichen Würde. Diese Würde sehen wir verletzt in nordafrikanischen Transitländern, der Überquerung des Mittelmeers ohne den Zugang zu Häfen, oder in überfüllten Flüchtlingslagern. Deshalb unterstützen wir Papst Franziskus‘ Appell zum diesjährigen 104. Welttag der Migranten, den Zugang zu Humanitären Visa zu verbessern, insbesondere für jene, die eine Familienzusammenführung anstreben, oder die vor Gewalt und Naturkatastrophen fliehen.