Der deutsche Jesuit Br. Michael Schöpf SJ wurde von P. General Arturo Sosa zum neuen neuen internationalen Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdiensts JRS ernannt. Er tritt voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres die Nachfolge von P. Thomas H. Smolich SJ an, der den JRS seit Oktober 2015 leitete. Br. Schöpf war in den vergangenen zwei Jahren bereits stellvertretender Direktor des JRS. Damit sorgt seine Ernennung für Kontinuität und Stabilität in einer Zeit der sich weltweit verschärfenden Flucht- und Vertreibungssituationen. Derzeit sind nach Schätzungen des JRS über 100 Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflüchtet.
Der JRS wurde 1980 vom ehemaligen Generaloberen der Jesuiten, P. Pedro Arrupe SJ gegründet und ist heute in 58 Ländern vertreten. Seine Aufgabe sieht der JRS darin, Geflüchtete auf ihrem gesamten Weg zu begleiten, ihnen zu dienen und für sie einzutreten, damit sie ihre Situationen meistern und ihre Zukunft wieder selbst bestimmen können. Mit dem Hauptsitz in Rom und neun Regionalbüros unterstützt der JRS jedes Jahr fast eine Million Menschen bei Lebensunterhalt, Bildung, Versöhnung sowie psychische Gesundheit.
"Begleitung ist das Herzstück des JRS", sagte Br. Schöpf SJ. "Ich bin dankbar und freue mich darauf, diese Mission gemeinsam mit so vielen äußerst engagierten und kompetenten Kollegen in einem schwierigen Umfeld weiterzuentwickeln. Wir sind berufen, das Leben unserer gewaltsam vertriebenen Schwestern und Brüder zu teilen, die uns einladen, gerechte Beziehungen einzugehen und unsere gemeinsame Menschlichkeit zu entdecken. So können wir sinnvoll sein."
"Ich bin sehr dankbar, dass Michael den JRS leiten wird, den größten globalen Dienst in der Gesellschaft Jesu", sagte der scheidende JRS-Direktor P. Thomas H. Smolich SJ. "Er ist die richtige Person für diese Aufgabe, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm in den Monaten des Übergangs".
Br. Michael Schöpf SJ trat 1989 in den Jesuitenorden ein und schloss 1993 sein Studium an der Münchner Hochschule für Philosophie ab. In Deutschland war er Vorsitzender des Beirats von MISEREOR, dem Hilfswerk der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz für Entwicklungszusammenarbeit, und Berater der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Er war verantwortlich für die Entwicklung von Projekten und Partnerschaften bei Jesuiten Weltweit, dem Werk der deutschen Jesuiten für internationale Solidarität. Er unterrichtete auch Kurse in Migrationsforschung und war als Gastdozent an verschiedenen Universitäten in Würzburg, München und Wien tätig.
Br. Schöpf verfügt über große Kenntnisse und viel Erfahrung vor Ort in Migrations- und Flüchtlingsfragen. Er arbeitete zwischen 1993 und 1997 mehrmals in Afrika in Flüchtlingsprojekten in Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda. 2005 kam er zum JRS Europe in Brüssel, wo er bis 2008 als stellvertretender Regionaldirektor und dann als Regionaldirektor bis 2014 tätig war. 2021 wechselte er in die Zentrale und war dort für die Organisationsentwicklung und Lobbyarbeit auf globaler Ebene zuständig.
"Angesichts der rapide zunehmenden Unsicherheit an vielen Orten und der noch nie dagewesenen Herausforderungen durch den Klimawandel ist es ist es wichtig, dass wir eine starke und innovative Organisation aufbauen, die in der Lage ist, auf neue Bedürfnisse weltweit reagieren kann. Auf diese Weise können wir die Inspiration von Pater Arrupe in der Welt von heute verwirklichen - ein Visionär, der Visionär, der alles, was er hatte, einschließlich seiner eigenen Person, denjenigen zur Verfügung stellen wollte, die es am meisten brauchten", sagte Br. Schöpf.