Ignatius von Loyola war im Winter 1522 aufgebrochen, um nach Jerusalem zu pilgern. Sein Weg führte ihn zunächst auf den Montserrat und dann nach Manresa, wo er bettelarm knapp elf Monate blieb. Diese Zeit war eine Reise in sein Inneres - eine Zeit, in der er nicht nur Frieden und Freude erfuhr, sondern auch Ängste durchlitt, Anfechtungen und Skrupel erlebte und Selbstmordgedanken hegte. Dennoch fühlte er sich in allem von Gott geführt. Gott war es, der ihn innerlich zum Pilger formte. Mit dem Entschluss, von Barcelona über Venedig zu einer Wallfahrt ins Heilige Land aufzubrechen, begann seine lange und wechselvolle irdische Pilgerschaft, die letztlich in Rom endete, wo er mit Gefährten, die er um sich geschart hatte, den Jesuitenorden gründete. Seine Erfahrungen, oder besser Er-gehungen, legt er nieder in einem Büchlein, das wir heute als "Bericht des Pilgers" kennen. Als Pilger ging er, wohin ihn seine Füße trugen. Und "obwohl er seine Pilgerschaft und deren Mühen mit großer Geduld und Stärke ertrug," hatte er doch ein sehr inniges Verlangen, "im himmlischen Vaterland seinen Schöpfer und Herrn zu sehen und zu verherrlichen" (Juan de Polanco 1556).